Biologisches Grundwissen

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                                Der Zyklus

                                       Die Menarche

                                    Das Menstruationsblut

                                Die weiblichen Geschlechtsorgane

 

 

 

 

 

 

 

Der Zyklus


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Der weibliche Organismus verändert sich zyklisch wie die Kreisläufe der Natur. Ähnlich dem Wechsel zwischen den Jahreszeiten, zwischen den Mondphasen oder zwischen Ebbe und Flut finden in den fruchtbaren Jahren im Körper der Frau hormonell gesteuerte Zyklen in der Dauer von etwa einem Monat statt. Die monatlichen Hormonschwankungen bereiten den Körper jeden Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vor und regeln die fruchtbaren Tage, den Eisprung und die Menstruation.

Von der ersten Regelblutung an sind es ca. 2300 Tage oder ca. sechs Jahre, die Frauen in ihrem Leben bluten. Während der Pubertät kommt die Monatsblutung oft noch unregelmäßig. Hat sich der Zyklus eingespielt, sind es vom ersten Tag einer Regel bis zum letzten Tag vor der nächsten Regel 21 bis 35 Tage. Die Regelblutung dauert zwischen zwei und sieben Tagen. In der Menopause, ca. um das 50. Lebensjahr herum, hören die Eierstöcke auf, Eier zu produzieren. Die Menstruation klingt allmählich ab.  

Zwischen zwei Monatsblutungen läuft in den Geschlechtsorganen immer wieder derselbe Prozess ab: In den Eierstöcken werden die Hormone Östrogen und Progesteron produziert, die den Zyklus regulieren. Unter ihrem Einfluss wird in einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle dazu angeregt heranzuwachsen. 12 bis 16 Tage vor dem Eintreten der Menstruation platzt das Eibläschen, der sogenannte Follikel, in dem sich die Eizelle entwickelt hat, und diese beginnt, vom Eierstock durch den Eileiter in die Gebärmutter zu wandern. Dazu braucht sie einige Tage bis zu einer Woche. Die Gebärmutterschleimhaut hat inzwischen hormonell gesteuert begonnen anzuschwellen und sich auf die Einnistung eines Eies vorzubereiten. Wird das Ei auf seinem Weg durch den Eileiter von einem Samen befruchtet, nistet es sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, wo sich ein Embryo zu entwickeln beginnt. Bleibt das Ei unbefruchtet, löst es sich auf, es kommt zur Menstruation und die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut wird mit dem Monatsblut abgestoßen. Gleichzeitig beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation ein neuer Zyklus und die Reifung eines neuen Eies.

Die Zeitspanne zwischen Eisprung und Menstruation ist ziemlich konstant. Sie beträgt 12 bis 16 Tage. Die Dauer der ersten Zyklusphase variiert hingegen von Frau zu Frau und kann sich auch zwischen den individuellen Zyklen unterscheiden. Diese Unregelmäßigkeit ist dafür verantwortlich, dass sich der genaue Zeitpunkt des Eisprungs nicht vorhersagen lässt.

Für die erste Phase des Zyklus vor dem Eisprung ist vor allem das Hormon Östrogen maßgeblich. Durch seine Wirkung wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut. Es ist auch dafür verantwortlich, dass einige Tage vor dem Eisprung der Schleimpfropf am Gebärmutterhals (Zervixschleim) für Spermien durchlässig wird, so dass es zu einer Befruchtung kommen kann. Das Hormon Progesteron bereitet in der zweiten Zyklushälfte die Gebärmutter für die mögliche Einnistung eines befruchteten Eies vor. Unter dem Einfluss dieses Hormons verdickt sich der Zervixschleim wieder und verhindert das Eindringen von Spermien und Keimen. Die Produktion dieser beiden Hormone wird wiederum von zwei anderen Hormonen im Gehirn, dem FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und dem LH (Luteinisierendes Hormon) gesteuert.  

Der Zervixschleim verschließt die meiste Zeit während des Zyklus den Gebärmuttermund und verflüssigt sich vor dem Eisprung. Nach der Menstruation ist der Schleim undurchsichtig, cremig, weißlich und eher klebrig. Zum Eisprung hin wird er wässriger, durchsichtiger und heller. Um den Eisprung herum ist er mit der Konsistenz eines Eiklars vergleichbar. Nach dem Eisprung bildet sich wieder ein undurchlässiger Schleimpfropf vor dem Muttermund.

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Die Menarche  

Mädchen bekommen ihre erste Regelblutung, die Menarche, zwischen dem neunten und dem 17. Lebensjahr, die meisten zwischen 12 und 13. Ihr Eintreten wird bei vielen in den Monaten davor durch den „Weißfluss“, die Absonderung des Zervixschleims, angekündigt. Um die Zeit der Menarche herum beginnen sich die Brust, die Hüften und die Körperbehaarung zu entwickeln. 

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Das Menstruationsblut  

Das Menstruationsblut kommt aus der Gebärmutter. Dadurch dass sich die innere Schicht der Gebärmutterschleimhaut ablöst, werden die Gefäße geöffnet und geben Blut ins Innere der Gebärmutter ab. Von dort läuft es durch den Muttermund in die Scheide. Das Menstruationsblut unterscheidet sich vom sonstigen Blut, das aus den Gefäßen austritt, dadurch, dass es nicht gerinnt. Das Blut, das während der Menstruation ausgeschieden wird, ist mit Teilen der Gebärmutterschleimhaut und einer Menge Schleim vermischt. Die ausgeschiedene Menge an Blut entspricht lediglich in etwa dem Inhalt einer Mokkatasse. Dieser Blutverlust wird nach der Blutung wieder ausgeglichen.  

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Die weiblichen Geschlechtsorgane  

 

Einteilung der weiblichen Genitalorgane:  

Innere Geschlechtsorgane:                Äußere Geschlechtsorgane:

·        Vagina (Scheide)                     ·       Vulva mit den  

·        Gebärmutter                             ·        äußeren großen und

·        Eileiter                                                    ·       den Scheidenvorhof umgebenden inneren kleinen Venuslippen,

·        Eierstöcke                                 ·       Klitoris

   

Die Gebärmutter

Die Gebärmutter (Uterus) sitzt im Unterbauch hinter der Harnblase. Sie hat die Form einer auf dem Kopf stehenden Birne. Von ihrem oberen Teil geht nach beiden Seiten je ein Eileiter weg, der jeweils zu einem der beiden Eierstöcke führt. Bei Frauen, die nicht geboren haben, ist die Gebärmutter etwa so groß wie ein Hühnerei. Die Gebärmutter ist innen hohl und dient dazu, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen und das heranreifende Kind zu ernähren. Der untere, schmale Teil, der Gebärmutterhals (Zervix), ist die meiste Zeit durch einen Schleimpfropfen verschlossen. Während der fruchtbaren Tage verflüssigt sich der Zervixschleim. Er macht es möglich, dass die Samen in die Scheide und die Gebärmutter hineintransportiert werden, ist also Voraussetzung für eine Befruchtung. In dieser Zeit fühlt sich die Scheide daher feucht an und sondert kleine Mengen an Schleim ab, der oft irrtümlich für einen krankhaften Ausfluss gehalten wird. Das untere Ende der Zervix ragt von oben in die Scheide hinein und enthält eine stecknadelkopfgroße Öffnung, den Muttermund. Bei der Geburt wird das Kind mittels Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur (Wehen) durch den Muttermund in die Scheide und durch diese hinausgepresst. Dieser Vorgang wird dadurch ermöglicht, dass am Ende einer Schwangerschaft das Gewebe durch die Wirkung spezieller Hormone aufgelockert und der Geburtskanal erweitert wird.

   

Die Scheide

Die Scheide (Vagina) ist ein 8 – 10 cm langes muskuläres schlauchförmiges Organ, das das äußere Genitale mit der Gebärmutter verbindet. Sie liegt schräg nach oben hinten geneigt, etwa parallel zur Gesäßrundung zwischen Harnröhre und Darm. Sie ist nach oben hin durch das Scheidengewölbe und den unteren Teil der Gebärmutter abgeschlossen. Die Innenwand der Scheide ist rau und gefältelt.    

Vulva – die äußeren Geschlechtsorgane

Das äußere Genitale (Vulva) umfasst den Scheideneingang, der vom Jungfernhäutchen (Hymen) teilweise verschlossen ist. Das Hymen reißt beim ersten Geschlechtsverkehr ein. Auch bei intaktem Hymen ist eine Öffnung zum Abfließen des Menstruationsblutes vorhanden. Vor dem Scheideneingang befindet sich die kleine Öffnung der Harnröhre. Der Scheideneingang ist von den inneren kleinen Venuslippen und den äußeren großen Venuslippen umfasst. Dort, wo die inneren Venuslippen vorn zusammenlaufen, befindet sich die Klitoris, die neueren Erkenntnissen zufolge weitaus größer ist allgemein verbreitet wurde. Tatsächlich beträgt die Länge der Klitoris ca. elf Zentimeter und ihre Nervenenden reichen bis in die Vagina und in die Oberschenkel. Die allgemein als Klitoris erachtete außen sichtbare Klitorisspitze ist lediglich ein Teil des Organs. 

Die Klitoris (Kitzler) ist ein von Schwellkörpergewebe gebildetes Organ, das stark mit Nervenendigungen versorgt wird und daher besonders berührungsempfindlich ist. Sie ist das einzige Organ, das nur der sexuellen Lust dient. Die Klitoris ist neueren Erkenntnissen zufolge ein weitaus größeres Organ als allgemein verbreitet wurde. Tatsächlich beträgt die Länge der Klitoris ca. elf Zentimeter und ihre Nervenenden reichen bis in die Vagina und in die Schenkel hinein. Die allgemein als Klitoris erachtete außen sichtbare Klitorisspitze ist lediglich ein Teil des Organs. 

Der sichtbare Teil der Klitoris befindet sich auf diesem Bild ganz oben; es ist jener Teil, der sich wie ein geschmeidiger Stiel zu den BetrachterInnen neigt.  (vgl. http://www.arte-tv.com/de/search__results/387788.html).

 

   

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